Warum Amiga?
Amiga - ein Alternativsystem
Für viele ist Amiga ein Spielecomputer aus den 80er Jahren, gemeint ist
damit meistens der Amiga 500
(Der kleine "Bruder" des Amiga 2000). Der A500 war ein relativ
preiswerter Computer - und hatte dabei für seine Zeit hervorragende
Grafik- und Soundfähigkeiten. Damit war er natürlich auch ideal für
Spiele geeignet.
Der A500 oder A2000 waren nur der Anfang einer ganzen Modellreihe. Die
späteren Generationen, wie der Amiga 3000 oder 4000 von Commodore waren
sehr leistungsfähige Computer, insbesondere im Vergleich mit den
damaligen PC's.
Bis heute ist die Entwicklung nicht stehengeblieben, wenn diese
zeitweise auch nur sehr langsam erfolgte.
Die aktuellen System Amiga One (mit AmigaOS 4) und Pegasos (mit Morph
OS) sind solche Entwicklungen. Diese arbeiten mit einem PowerPC
Prozessor (z.B. mit 1 GHz)
Die Hardwarekomponenten (Speicher, Grafikkarte usw.) sind inzwischen
PC-Standardbauteile.
Es gibt auch einige Amiga-Emulatoren für andere Betriebssystseme, z.B.
für Windows (WinUAE), mit dem sich die klassischen Amigas "nachbilden"
lassen. Damit kann z.B. vorhandene Amiga-Software weitergenutzt werden.
Betriebssystem
Viele meinen das Beste am Amiga sei sein Betriebssystem. Der Amiga hat
seit 20 Jahren ein 32-Bit-Betriebssystem mit einem Multitasking, das
keine Kompromisse kennt! Um genau zu sein: der AMIGA war noch nie ein
16-Bit-Computer, denn selbst die erste, im Amiga verwendete
Prozessorreihe Motorola 680x0 war schon in der einfachsten Version ein
echter 32-Bit-Prozessor (im Kern).
Das Multitasking ist mit dem Amiga so eng verbunden, daß es vom ersten
Moment, in dem das System startet zur Verfügung steht. Dies wurde bei
vielen anderen Betriebsystemen erst deutlich später realisiert. Bei
bestimmten Anwendungen ist das Amiga Multitasking scheinbar noch heute
überlegen. Das AmigaOS, mittlerweile in der Version 4.0 (bzw. MorphOS
1.4.5) bietet dem Anwender sowohl eine grafische Oberfläche sowie eine
Eingabe-Shell. Die Amiga Betriebsysteme (AmigaOS, MorphOS, AROS usw.)
sind noch immer noch so "schlank" (effizient), das ein Rechner mit ~ 200
MHZ PowerPC Prozessor, 32 MB Arbeitsspeicher und einer 1 GB Platte
ausreichen würde, um vernünftig damit arbeiten zu können. Wo z.B.
WindowsXP oder MacOS X erst auf einem 2 GHz Prozessor angenhem schnell
arbeiten, hat man das Gefühl, das ein Amiga-System z.B. mit 600 MHz CPU,
eine wesentlich schnellere "Reaktionszeit" hat.
Multimedia
Der Amiga war ein Multimedia-Computer schon bevor es das Wort überhaupt
gab! Ein Amiga hatte von Anfang an Sound- und Grafikunterstützung. Daher
gab/gibt es für den Amiga eine Reihe professioneller
Multi-Media-Autorensysteme.
SCALA dürfte die wohl bekannteste Software in diesem Bereich für den
Amiga sein, auch wenn diese schon lange nicht mehr weiterentwickelt
wird. Dank der PAL/NTSC Fähigkeit der "Classic Amigas" konnten die
Präsentationen direkt über den Video-Ausgang z.B. auf einem Großbild-TV
oder Videobeamer ausgegeben werden.
Vermutlich läuft noch heute auf vielen Info-Terminals ein Amiga mit
SCALA. Selbst IBM benutzte den AMIGA für Präsentationen !
Auch für die aktuelle Amiga-Generation (AmigaOne / Pegasos) gibt es
entsprechende Software wie z.B. "HOLLYWOOD",
mit der sich PowerPoint ähnliche Präsentationen und sogar komplette
Programme erstellen lassen.
DFÜ + Internet
Auch für das Internet bietet der AMIGA alles, um im Netz zu surfen,
mailen oder zu chatten. Es gibt mehrere Internetbrowser, wie z.B. AWeb
(Kostenlos) oder IBrowse. Allerding soll hier nicht verschwiegen werden,
dass der Amiga speziell im Bereich der Browser derzeit (Stand 2006)
einigen Nachholbedarf hat. Leider unterstützen nämlich die genannten
Browser viele akutelle Standards noch nicht - und dadurch werden
insbesondere sehr aufwändig
gestaltete Seiten, wie z.B. ebay, teils Fehlerhaft oder im schlimmsten
Fall gar nicht dargestellt.
Es gibt leider derzeit auch keine aktuelle Java-Runtime für das AmigaOS
(oder MorphOS). Zumindestens im Bereich der Browser findet allerdings
eine ständige Weiterentwicklung- und auch Neuentwicklung statt.
Ausserdem wird bereits seit einiger Zeit an einer Portierung des Mozilla
Browsers gearbeitet. Dafür wurde schon vor
einigen Jahren das "Amizalla" Projekt ins Leben gerufen, welches mit
knapp 10.000 $ aus Spenden für den ersten lauffähigen Mozilla-Port als
Prämie lockt.
An den Spenden ist einmal mehr ersichtlich, wie sehr die Amiga-User um
Ihr System bemüht sind...
Die E-Mail Programme wie z.B. YAM oder SimpleMail hingegen können sich
durchaus mit Ihrer Konkurrenz aus dem PC-Bereich messen. Es ist z.B.
erstaunlich, das YAM auch bei mehreren tausend E-Mails in den
Postfächern immer noch zügig arbeitet, während z.B. Outlook od.
OutlookExpress unter diesen Bedingungen häufig nur noch schleppend
funktioniert oder gar komplett "den Dienst versagt".
Die Anzeige, bzw. Wiedergabe und Bearbeitung von verschiedenen
"Austauschformaten", wie PDF, JPG, PNG oder MP3 ist ohne Probleme
möglich.
Auch findet sich im Internet ein riesiges Softwarearchiv, das AMINET,
welches zu den besseren Zeiten des Amigas
entstanden ist und einst das Systemübergreifend größte Archiv der Welt
für Free- und Shareware war (Stand 1999).
Auch heute ist das Aminet meistens erste Anlaufstelle für AmigaUser,
wenn eine bestimmte Software gesucht wird,
oder um einfach mal in den Neuheiten zu stöbern... Auch Anwender anderer
Systeme können im Aminet eine vielzahl interessanter "Prdoukte" von
kreativen Amiga-Usern finden - wie z.B. gerenderte Bilder oder Musik
(sog. Mods)
Kurz erwähnt werden muss auch noch die wohl bekannteste
Amiga-Internetseite - www.amiga-news.de
Hier findet man seit vielen Jahren täglich das neuste rund um Amiga,
MorphOS und anderer Systeme.
Grafik
"Neuere Amigas stellen auch ohne Grafikarte 16,8 Millionen Farben zu
Verfügung. Zahlreiche Programme nutzen die Vorteile des Amigas und
überzeugen durch ihre Möglichkeiten. Bildbearbeitung, Malen, Zeichnen,
Animieren in Echtzeit - alles ist möglich! Der Amiga ist an der Spitze,
wenn es um berechnete 3D - Bilder geht und durfte sein Talent schon oft
in Filmen und Serien beweisen!"
Dieser Text aus der alten Beschreibung unserer Homepage (von 1999) ist
heute nicht mehr ganz aktuell.
Moderne Amiga-Systeme wie der AmigaOne oder Pegasos sind inzwischen
natürlich ebenso mit PCI/AGP Grafikkarten ausgestattet, wie andere
Rechnersysteme.
Viele der "Großen" Softwarefirmen wie z.B. MAXON (Cinema 3D), die Ihre
Wurzeln im Amiga-Bereich hatten, bieten Ihre
Software heute nur noch für den PC-/MAC-Bereich an, da im
Amiga-Nischenmarkt nicht mehr genug Geld zu verdienen ist.
Trotzdem gibt es nach wie vor sehr gute, auch kommerzielle
Grafikprogramme für den AMIGA. Genannt seien hier z.B.
ImageFX, Photogenics oder FXPaint. Im Raytracingbereich wurde erst vor
kurzem die von Linux bekannte Software "Blender"
für MoprhOS portiert. Auch kann man viele der älteren, durchaus immer
noch sehr guten Programme weiterhin nutzen.
Videobearbeitung
Videoschnitt- u. betitelung war einst DIE Stärke des Amigas. Auch hier
war mit Sicherheit die grundsätzlich vorhandene Möglichkeit der
Videoausgabe im PAL-Format entscheidend, da dies bei den meisten anderen
Systemen nur mittels teurer Zusatzhardware möglich war. Für die
Betitelung kam, unter vielen anderen, die zuvor erwähnte Software SCALA
zum Einsatz.
Es gab auch spezielle Rechner für die Videobearbeitung, den DraCo, der
das Amiga-Betriebssystem verwendet(e). Dieser Computer ermöglicht(e)
nichtlinearen Videoschnitt in Broadcast-Qualität.
Daher ist es nicht verwunderlich, dass der Amiga auch in vielen
Fernsehstudios eingesetzt wurde und auch an diversen
Film- und Serienproduktionen beteiligt war. (z.B. Terminator, SeaQuest
usw.) Derzeit sieht es in der einstigen Domäne das Amiga, speziell im
Bereich digitaler Videobearbeitung, eher düster aus.
Es fehlt an entsprechende Hardwareunterstützung (Treiber, Firewire...)
und Software. Es wurde zwar schon vielversprechende Software angekündigt
(u.a. MotionStudio), diese ist aber bis heute (Stand 01/2006) noch
nicht erhältlich.
Programmieren
Für den Amiga sind alle wichtigen Programmiersprachen implementiert
worden: Ob Basic, Pascal, Python, Perl oder C/C++. Vor allem C ist auf
dem Amiga eine wichtige Sprache, da alle Systemstrukturen in C
vorliegen! Dem Programmierer sind kaum Grenzen gesetzt! Und nebenbei:
für den Amiga gibt es sehr gute Quelltexteditoren und Entwicklungstools.
Büroanwendungen
Der Amiga kann zwar keinen Großbetrieb organisieren, aber für
semiprofessionelle Anwendungen reicht es alle mal. Tabellenkalkulationen
sind genauso möglich wie relationale Datenbanken, Steuerprogramme oder
einfache Lagerverwaltungen. Textverarbeitung ist auf dem Amiga kein
Problem. Hier steht er - allen Unkenrufen zum Trotz - den anderen
Systemen in nichts nach. Auch DTP ist mit dem Amiga ein Kinderspiel. Mit
aktueller Software (stand 2005/2006), wie z.B. Papyrus Office, können
z.B. auch Word Dateien verarbeitet werden.
Spielen
Der Amiga ist als Spielecomputer verrufen. Vielleicht deshalb, weil der
Amiga-User die Zeit, in der andere Benutzer Ihr System mühsam
konfigurieren, zum Spielen nutzt ? Tatsache ist, daß der Amiga aufgrund
seiner Grafik- und Soundfähigkeiten ideal für Spiele geeignet ist. Aber
eben nicht nur...
Kommerzielle, moderne Spiele erscheinen für den Amiga inwzischen nur
noch selten. Wenn doch einmal eine Portierung vorgenommen wird, dann
meistens erst 2 oder 3 Jahre nachdem die Ursprungsversion erschienen
ist.
Damit sind Spieler heute eigentlich mit dem PC oder einer Konsole besser
beraten und der Amiga wird seinem Ruf
als Spielecomputer in dem Sinne auch nicht mehr gerecht...
Emulationen
Daß es auf dem Amiga so viele Emulatoren gibt, wird von vielen als
Vorwand genutzt, um ein Zeichen von Schwäche am Amiga zu finden, denn
ein anständiges Betriebssystem brauche keine Emulationen. Dennoch
erweitern gerade diese Möglichkeiten die Fähigkeiten eines Computers
enorm. Man ist nicht auf die Grenzen seines Computers angewiesen und mal
ehrlich: Jeder benötigt für das Berufsleben auch Kenntnisse mit PCs,
die man auf diese Weise auch gewinnen kann. Schließlich ist es nicht
verkehrt, ein paar Kenntnisse mit Windows und Word zu gewinnen.
Der Amiga ist ein richtiger Verwandlungskünstler. Ein C64 wird mit links
emuliert, aber auch die Emulation eines PCs ist möglich. Aufgrund der
gleichen CPUs bereitet es dem Amiga am wenigsten Schwierigkeiten, den
Macintosh zu emulieren. Dabei gibt es kaum Geschwindigkeitsverluste oder
Inkompatibelitäten! Auch der Atari kann natürlich emuliert werden.
Komischerweise hat der PC erst vor etwa 3 Jahren mit UAE (Amiga
Emulator) geschafft, den Amiga ausreichend zu emulieren.